DEHOGA Brandenburg e.V.
Schwarzschildstraße 94, 14480 Potsdamm
Fon 0331 / 86 23 68, Fax 0331 / 86 23 81
info[at]dehoga-brandenburg.de, www.dehoga-brandenburg.de
Mit Entsetzen und großem Unverständnis mussten die Hoteliers der Stadt Potsdam Pläne zur Erhöhung der Bettensteuer der Presse entnehmen.
Wieder soll eine Branche dafür herhalten, die finanziellen Probleme der Stadt zu lösen.
DEHOGA Präsident Olaf Schöpe hat dazu eine klare Haltung: „Wer in der jetzigen Situation, nach Jahren des Umsatzrückgangs in der Branche und mit hohen Kosten vor der Brust, die Hotellerie weiter belastet, die in den letzten Jahren genug Federn gelassen hat, erweist der Potsdamer Wirtschaft einen Bärendienst und vergisst, welchen Beitrag die Hotels z. B. für Sport, Schlössernacht oder Winteroper leisten. Jetzt ist nicht die Zeit für weitere Erhöhungen von Abgaben und Steuern für das Gastgewerbe, das aktuell noch immer in einer wirtschaftlich schwierigen Lage ist.“
Argumente, dass die Übernachtungszahlen im vergangenen Jahr trotz Einführung der Steuer auch auf betriebliche Übernachtungen nicht zurück gegangen sind, zeigen, wie wenig man von der Branche versteht. Jede Anhebung der Bettensteuer verursacht erhebliche Kosten für Personal und Softwareanpassungen in den Betrieben.
Frau Claudia Thom-Neumann, Geschäftsführerin im Landhotel Potsdam in Golm und Kreisvorsitzende des DEHOGA Potsdam, ärgert sich maßlos über diesen städtischen Alleingang in Brandenburg: „Auch andere Städte in Brandenburg sehen sich mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert, ohne dabei sofort nach einer Bettensteuer zu rufen, da sie die Bedeutung der Beiträge ihrer Hoteliers für die lokale Gemeinschaft anerkennen. Bedauerlicherweise ist auch im laufenden Jahr keine Kommunikation der Stadt in Richtung der Unternehmen zu verzeichnen, obwohl bereits im vergangenen Jahr Schwierigkeiten in diesem Bereich beobachtet wurden. Derzeit sind wir noch mit den Nachwirkungen der Softwareumstellung der Steuer aus dem vergangenen Jahr konfrontiert. Viele Prozesse müssen nach wie vor manuell von Mitarbeitern überprüft werden, was mit einem hohen Aufwand verbunden ist. Dies führt zu Mehrkosten in beträchtlicher Höhe und zu Diskussionen mit Gästen. Preisanpassungen werden von unseren Gästen sehr genau beobachtet, was zu einem Rückgang der Umsätze in den Nebenleistungen wie dem Verzehr von Speisen, einem zusätzlichen Glas Wein oder einer Massage führt. Eine erneute Anpassung der Übernachtungsabgabe hätte für uns Hoteliers verheerende Folgen.
Auch im Jahr 2025 sehen wir uns mit Kostensteigerungen bei allen Zulieferern sowie im Bereich der Betriebskosten konfrontiert. Diese Entwicklung ist insbesondere für kleinere Betriebe kaum noch zu bewältigen.“
Die Stadt braucht Geld – muss als Begründung für das Anheben der Bettensteuer reichen. Vielleicht schwingt da auch der Gedanke mit: “ Was Berlin kann, können wir in Potsdam schon lange.“.
In der Stadtverordnetenversammlung im vergangenen Jahr hat der Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Brandenburg Olaf Lücke noch versucht, die Stadtverordneten von der Einführung der betrieblichen Bettensteuer abzubringen. Aber die Argumente der Hoteliers und des DEHOGA Brandenburg wurden in den Ausschüssen und der Stadtverordnetenversammlung mit Totschlagargumenten, wie „jeder muss seinen Beitrag leisten“, und „die Gäste kämen ja trotzdem“ vom Tisch gewischt.
Olaf Lücke ist enttäuscht vom Umgang der Stadt mit der Branche: „Leider müssen wir immer wieder von den Plänen der Stadt aus der Zeitung erfahren. Dieser Umgang mit der Potsdamer Wirtschaft ist mehr als enttäuschend! Vielleicht sollten die Hoteliers darüber nachdenken, der Stadt ihre Unterstützungsleistungen für Sport und Kultur in dieser Stadt in Rechnung zu stellen, damit sie merkt, dass das auch Engagement der Wirtschaft für diese Stadt ist! Da es offensichtlich ist, dass es der Stadt nur ums Geld geht, sollte sie auch den Mut aufbringen, nicht nur eine Tourismusabgabe einzuführen, sondern sich auch von „lieb“ gewordenen Zuschüssen trennen, die nicht in städtischer Verantwortung liegen und bei den Ursachen für finanzielle Fehlentwicklungen auch den Mut aufbringen, „Ross und Reiter“ zu nennen!“
Eine Tourismusabgabe würde nicht nur in den allgemeinen Haushalt fließen, sondern auch der Branche in der Stadt zugutekommen, da sich die Einnahmen an den dafür von der Stadt erbrachten Leistungen orientieren würde.
„Argumente der Stadt, dann müsste auch ein Friseur zahlen, sollen nur die Abgeordneten „hinter die Fichte“ führen. Die Umlage zur Tourismusabgabe würde erst ab einem bestimmten Umsatz greifen und den Friseur mit solchem Umsatz möchten wir gern sehen. „Sogar eine Stadt wie Frankfurt/Main hat eine Tourismusabgabe, man muss nur wollen!“ so Olaf Lücke.
Ihre Ansprechpartner:
Olaf Schöpe Präsident, Olaf Lücke Hauptgeschäftsführer
DEHOGA Brandenburg e. V.
Schwarzschildstr. 94
14480 Potsdam
Tel. 0331 8623-68 I Fax 0331 862381
E-Mail luecke@dehoga-brandenburg.de / Internet www.dehoga-brandenburg.de